Skip to main content.
Arbeitsstelle für Theorie der Literatur
Language:
deutsche Version
|
english version
Annotierte Bibliographie zur Literaturtheorie
Zur Nutzung dieses Portals wird JavaScript benötigt. JavaScript ist in Ihrem Browser ausgeschaltet!
Projekt
› Startseite
› Projektbeschreibung
› Redaktionsteam
› Technischer Hintergrund
› Statistiken
› Bedienungshinweise
Literaturtheorie
› alle Literatureinträge
› Literatureinträge suchen
› Glossarsuche
› neue Literatur erfassen
› Öffentliche Bücherregale
Benutzerdaten
› Neuen Account anlegen
Nutzername
Passwort
Einloggen
Startseite
›› Literatureintrag betrachten
Zuletzt betrachtete Literatureinträge:
Relevance
Literatureintrag betrachten
Titeldaten zur Literatur
Haupttitel:
Relevance
Untertitel:
Communication and Cognition
Verfasser:
Sperber, Dan
Wilson, Deirdre
Zusätze:
- keine Angaben -
Publikationstyp:
Monographie
Reihentitel:
- keine Angaben -
Seitenumfang:
viii, 326
Sprachcode:
englisch
Erschienen:
2. Aufl., Malden, MA, Blackwell, 1995
Persistente URL:
http://literaturtheorie.uni-goettingen.de/literatureid/66592
Theorien:
Analytische Literaturwissenschaft und Ästhetik
Analytische Literaturwissenschaft und Ästhetik
Schlagworte:
Bedeutung und Sinn
Bedeutung und Sinn
'Bedeutung' und 'Sinn' werden häufig synonym verwendet. Einzelne Versuche, die beiden Begriffe trennscharf zu explizieren, konnten sich nicht über die Grenzen einzelner Theorien hinweg durchsetzen. Im Folgenden ist der Einfachheit halber von 'Bedeutung' die Rede. 'Bedeutung' ist einer der umstrittensten Begriffe der Literatur- und Zeichentheorie, Sprachphilosophie und anderer Disziplinen. Allen Positionen gemeinsam ist wohl nur die Überzeugung, die Bedeutung sei das, kraft dessen etwas als
Zeichen
für etwas anderes steht und zu kommunikativen Zwecken verwendet werden kann. Im Falle literarischer
Texte
bzw.
Werke
kann man zwischen der wörtlichen Bedeutung sprachlicher Einheiten (Wortbedeutung, Satzbedeutung, Bedeutung größerer Abschnitte, Kapitel) und ihrer übertragenen Bedeutung unterscheiden. Darüber hinaus spielt die symbolische Bedeutung von Gegenständen, Personen oder Ereignissen in literarischen Texten eine große Rolle. Oft besteht das Erkenntnisinteresse von Literaturwissenschaftlern darin, die verschiedenen Bedeutungsebenen eines literarischen Textes bzw. Werkes transparent darzustellen. Da verschiedene Theorien unterschiedliche Konzepte literarischer Bedeutung vertreten, gehen die Meinungen darüber, wie dieses Ziel erreicht werden kann, jedoch weit auseinander. In der
Hermeneutik
wird das Verfahren der Klärung der Bedeutung eines Werkes als '
Interpretation
' bezeichnet, wobei auf der Grundlage unterschiedlicher Konzepte literarischer Bedeutung verschiedene hermeneutische Explikationen dieses Begriffes formuliert wurden. Im
Strukturalismus
gilt die Bedeutung eines Textes als konstituiert durch einen Code, der den sprachlichen Zeichen des Textes Bedeutungen zuweist, die Zeichen zueinander in Beziehung setzt und die Gesamtbedeutung einer Zeichenfolge generiert. Das Erschließen dieser Bedeutung wird als 'Analyse' bezeichnet. Aufgrund der Annahme, alle Zeichen seien grundsätzlich instabil, geht die
Dekonstruktion
davon aus, dass einem Text keine feste Bedeutung zukommt – der Text ist Ort des Spiels der Zeichen (vgl.
Spiel der Signifikanten
), und eine Auseinandersetzung mit dem Text kann nur in dem Versuch bestehen, dieses Spiel nachzuverfolgen (vgl. [[keyword:Lektüre]]). In der [[keyword:Analytische Literaturwissenschaft und Ästhetik:analytischen Ästhetik]] werden im Anschluss an einige hermeneutische Überlegungen die in der Interpretation zu erschließenden Bedeutungen oft als konzeptuell analog zur Äußerungsbedeutung verstanden. Aus Sicht der [[keyword:Rezeptionsästhetik]] sind Bedeutungen literarischer Texte Produkte einer Interaktion zwischen Text und
Leser
; sie werden innerhalb der Konkretisierungsmöglichkeiten, die ein Text vorgibt, und mit Bezug auf die Rezeptionssituation des Lesers zugeschrieben. In rezeptionsgeschichtlicher Erweiterung dieser Konzeption liegt die Bedeutung eines literarischen Textes in der Summe aller Bedeutungen, die ihm jemals zugeschrieben wurden.
Code
Code
Der Begriff 'Code' ist besonders für die Semiotik und den Strukturalismus (1) und die Systemtheorie (2) von Bedeutung. Formal betrachtet ist ein Code eine Abbildung der Elemente einer Menge von Zeichenfolgen und Zeichen auf eine Menge von Bedeutungen. Diese Abbildungsbeziehung ist in verschiedener Hinsicht nicht vollständig bzw. eindeutig: Einige Zeichenfolgen haben keine Bedeutung; einige Zeichenfolgen haben mehrere Bedeutungen; einigen Bedeutungen sind mehrere Zeichenfolgen zugeordnet. (1) Nach Auffassung der
Semiotik
regelt ein Code als Teil eines
Zeichen
systems die Informationsübertragung zwischen zwei informationsverarbeitenden Systemen. Nimmt man in der Literatursemiotik an, einem literarischen
Text
liege ein Code zugrunde, so heißt dies in der Regel, dass der Text über spezifische Gestaltungsprinzipien und
Bedeutung
srelationen verfügt, die man dann decodieren kann, wenn man den (autor-, gattungs-, epochenspezifischen) ‚poetischen Code’ dechiffriert. (2) Im Gesellschaftsmodell der
Systemtheorie
bilden binäre Codes die Grundlage der Autonomie und Abgrenzung der einzelnen
Systeme
von anderen. Codes sind im systemtheoretischen Gesellschaftsmodell also zentraler Bestandteil der funktionalen Ausdifferenzierung sozialer Teilsysteme: Während für das Wirtschaftssystem der binäre Code ‚zahlen vs. nicht zahlen’ konstitutiv ist, wird das Wissenschaftssystem über den Code ‚wahr vs. falsch’ gesteuert.
Intention
Intention
Der Ausdruck ‚Intention’ bedeutet so viel wie ‚Absicht’ und wird unterschiedlich verwendet: (1) Man kann die Absicht haben, zu einem späteren Zeitpunkt eine Handlung auszuführen, d.h. einen Plan fassen; (2) man kann eine Handlung in der Absicht ausführen, damit etwas Bestimmtes zu erreichen; (3) man kann eine bestimmte Handlung absichtlich ausführen. In der handlungstheoretischen Diskussion ist umstritten, ob Absichten notwendig bewusst verfolgt werden müssen. Im Kontext der Literaturwissenschaft sind vor allem die mit einem literarischen
Text
verbundenen Absichten des
Autors
Gegenstand lang währender Debatten; zugrunde liegt dabei ein Intentionskonzept vom Typ (2). Im Rahmen intentionalistischer Interpretationsprogramme wird die Bestimmung von Autorabsichten in der Regel eingesetzt, um einen Maßstab zu gewinnen, der es möglich macht, die Geltung von Interpretationshypothesen zu prüfen bzw.
Bedeutung
szuschreibungen als adäquat oder inadäquat zu beurteilen. Das Spektrum dessen, was als ‚Intention’ des Autors verstanden wird, reicht von der expliziten Absicht bis zur Annahme einer prinzipiellen Intentionalität jeder Kommunikation und den
pragmatischen
Konsequenzen aus dieser Annahme. Kritik am Konzept der Autorintention als interpretationstheoretischer Maßstab wurde z.B. von den New Critics (vgl.
intentional fallacy
), der
Empirischen Literaturwissenschaft
und im Rahmen [[keyword:Poststrukturalismus:poststrukturalistischer Ansätze]] formuliert (vgl.
Tod des Autors
).
Interpretation
Interpretation
'Interpretation' ist ein systematisch mehrdeutiger Begriff, der den Vorgang des Interpretierens sowie das Ergebnis dieses Vorgangs bezeichnet. In der Literaturwissenschaft gibt es unterschiedliche Typen von Interpretationen, die sich in Hinblick auf ihre Ziele,
Methoden
und diverse Rahmenannahmen unterscheiden. Zu den Zielen der Interpretation gehören u.a. (1) die Rekonstruktion der
Struktur
eines
Werkes
; (2) die Rekonstruktion der
Bedeutung
des Werkes (wobei vom Interpretationstyp abhängt, wie 'Struktur' und 'Bedeutung' näher bestimmt werden). Des Näheren können Interpretationen u.a. darauf zielen zu rekonstruieren, was ein
Autor
mit einem literarischen Werk hat sagen wollen (intentionalistische Interpretation), oder Bedeutungen zu erschließen, die einem
Werk
oder dessen Teilen unabhängig vom Autor zugeschrieben werden können (nicht-intentionalistische Interpretation). Zu den Rahmenannahmen unterschiedlicher Interpretationstypen können u.a. Kriterien für die Wahl relevanter Interpretationskontexte, wissenschaftstheoretische Auffassungen, aber auch gesellschaftspolitische Auffassungen (z.B. ‚
Ideologiekritik
’) gehören.
In der [[keywordid:26387:Rezeptionsästhetik]] versteht man unter 'Interpretation' die Auslegung eines literarischen Werkes unter besonderer Berücksichtigung einerseits des
Erwartungshorizonts
der Leser und andererseits der konstruktiven Leistung der Leser (vgl.
Konkretisation
). In der Dekonstruktion gilt ‚Interpretation’ als ein zu überwindendes Konzept, das sich komplementär zu dem bevorzugten der ‚[[keyword:Lektüre]]’ verhält.
Kognition
Kognition
Im Allgemeinen versteht man unter ‚Kognition‘ die Gesamtheit aller Prozesse die mit Denken, Wahrnehmen und Erkennen zusammenhängen. Im Rahmen der
Cognitive Poetics
fungiert ‚Kognition‘ als Sammelbezeichnung für interdisziplinär erforschte Aspekte der Rezeption und Verarbeitung literarischer Texte. Wichtige Elemente der Rezeption und Verarbeitung von Informationen sind
Schemata
wie Frames und Scripts.
Kommunikation
Kommunikation
Unter 'Kommunikation' im weiten Sinne versteht man den Prozess der Informationsübertragung (dieser Kommunikationsbegriff wird beispielsweise in der
Semiotik
vertreten), enger gefasst bezeichnet der Begriff den Prozess, der stattfindet, wenn ein Akteur versucht, einem anderen Akteur etwas mitzuteilen (mündlich, schriftlich, gestisch, mimisch usw.). Sperber und Wilson bestimmen Kommunikation präziser als einen Prozess, an dem zwei informationsverarbeitende Einheiten beteiligt sind, wobei eine der Einheiten die physikalische Umgebung der anderen Einheit derart modifiziert, dass die zweite Einheit [[keywordid:26359:Repräsentationen]] erstellt, die einigen Repräsentationen ähneln, die die erste Einheit gebildet hatte („
Relevance. Communication and Cognition
“).
Systemtheoretisch
betrachtet ist Kommunikation als Übertragung nicht von Inhalten, sondern von Selektionsangeboten aufzufassen, deren Übernahme von Zusatzbedingungen abhängt, z.B. symbolischen
Codes
; die Selektionsperspektiven der Kommunikationspartner werden dabei als nicht identisch aufgefasst: Sie selegieren kontingent. – In der Literaturwissenschaft ist der Begriff der Kommunikation für verschiedene Theorien relevant, in denen Literatur im Rahmen eines Kommunikationsmodells erklärt wird (z.B.
Hermeneutik
, [[keywordid:26387:Rezeptionsästhetik]] und [[keyword:Analytische Literaturwissenschaft und Ästhetik]]).
Lesen und Leser
Lesen und Leser
'Lesen' bezeichnet die Kulturtechnik und zugleich die Tätigkeit, die für die Beschäftigung mit Literatur elementar ist, 'Leser' den Ausführenden dieser Tätigkeit. Die Frage, was beim Lesen eines literarischen Texts (vgl.
Text
) im Leser passiere, welche Rolle die kognitiven (vgl.
Kognition
) oder emotionalen (vgl.
Emotion
) Voraussetzungen der Leser für das
Verstehen
von Literatur spielen, fand in der Literaturwissenschaft erst in den 1970er Jahren breiteres Interesse.
In der [[keywordid:26387:Rezeptionsästhetik]] ist mit ‚Leser’ diejenige Instanz gemeint, die die im Text vorliegenden Informationen ‚konkretisiert’,
Unbestimmtheit
kompensiert und somit die fiktive Welt eines literarischen Werkes vervollständigt bzw. an der Bedeutungskonstitution eines
Werkes
beteiligt ist. Die empirische Erforschung von Leseprozessen nimmt sich dagegen die
Empirische Literaturwissenschaft
vor, und auch die
Cognitive Poetics
nutzen Erkenntnisse über mentale Prozesse beim Lesen.
Annotationen
Annotationstyp
Annotation
Auswahl
Inhaltsverzeichnis
Preface to the Second Edition
List of Symbols
1 Communication
1 The code model and the semiotic approach to communication
2 Decoding and inference in verbal comprehens [...]
Weiter lesen
Bearbeitung
Mögliche Aktionen
In mein aktuelles Bücherregal
Sie sind nicht eingeloggt. Bitte loggen Sie sich zunächst ein.
Zu dem Literatureintrag eine Änderung vorschlagen