Skip to main content.
Startseite ›› Glossarsuche ›› Schlagwortdetails

Glossarsuche

Schlagwort: Dekonstruktion
Beschreibung: Die Dekonstruktion als literaturwissenschaftliche Richtung mit vielfältigen Ausprägungen hat ihren Ursprung in der dekonstruktivistischen Philosophie Jacques Derridas, dessen Metaphysikkritik in der Tradition Heideggers und Nietzsches steht. Derridas Philosophie basiert auf einem Zeichenbegriff, der von anderen semiotischen bzw. strukturalistischen Zeichenkonzepten auf charakteristische Weise abweicht (vgl. différance, dissémination). Zu den wichtigsten Schlagworten dekonstruktivistischer Philosophie zählt die Ablehnung zentraler Begriffe der ‚westlichen’ Philosophie wie 'Sein' oder 'Subjekt' (vgl. Logozentrismus) und die Zurückweisung der traditionellen binären Oppositionen wie 'wahr-falsch' oder 'objektiv-subjektiv'. Das dekonstruktivistische Verfahren lässt sich grob wie folgt beschreiben: Begriffliche Oppositionen werden umgekehrt und die einander traditionell entgegen gesetzten Begriffe werden dezidiert abweichend verwendet und einer Art ‚Verschiebung’ unterzogen, die diese Begriff zugleich verfremdet und auf die Konstruiertheit auch ihrer Relation verweist. Dieses Verfahren kennzeichnet auch die literaturwissenschaftliche Dekonstruktion und ihre spezifischen Umgangsweisen mit literarischen Texten. In Frage gestellt wird, dass es möglich sei, stabile Bedeutungen eines Textes zu rekonstruieren. Aus Sicht der Dekonstruktion gilt es vielmehr aufzuzeigen, dass jeder literarische Text alle Versuche, ihm manifeste Bedeutungen zuzuschreiben, 'von sich aus' unterläuft (vgl. Lektüre). Dagegen wird die Annahme einer prinzipiell unabschließbaren Fülle von Sinn oder Bedeutung gesetzt. Zu den wichtigsten frühen Vertretern der literaturwissenschaftlichen Dekonstruktion gehören Paul de Man, Geoffrey Hartman sowie Joseph Hillis Miller.
Mögliche Aktionen
Glossarsuche