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Schlagwort: Logozentrismus
Beschreibung: Mithilfe des Begriffs 'Logozentrismus' kritisiert Jacques Derrida die gesamte westliche Philosophietradition. Nach Derrida beruht sie auf einer ‚Metaphysik der Präsenz’, die von zwei Grundannahmen ausgeht: (i) ‚Das Sein’ ist immer als gegenwärtiges zu denken; (ii) es gibt ein gemeinsamen Prinzip alles Seienden, das von dem Seienden unabhängig ist und ‚vor’ ihm existiert. Wahrheit und Sinn existieren nach dieser Auffassung unabhängig davon, ob sie durch wissenschaftliche Erkenntnis erfasst werden. Das Ziel ‚logozentrischer’ philosophischer und wissenschaftlicher Bemühungen ist die (ideale) unmittelbare Präsenz der Wahrheit; die Kriterien des entsprechenden philosophischen Diskurses sind ‚Wahrheit’, ‚Vernunft’ und ‚Logik’ (vgl. auch Phonozentrismus). Sie bestimmen, so Derrida, ein ‚logozentrisches Denken’, das vom ‚Normalen’ ausgeht und Regeln aufstellt, mit deren Hilfe das ‚Anormale’, die Ausnahme, ausgegrenzt und immunisiert werden kann. Nach dieser Auffassung ist ein logozentrischer Diskurs immer ein gewalttätiger Diskurs.
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