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Schlagwort: New Historicism
Beschreibung: Kulturwissenschaftlich orientierter Ansatz, der sich auf die Diskursanalyse Foucaults, den Marxismus sowie die neuere Ethnologie beruft und in Abgrenzung zum New Criticism wie auch zur Dekonstruktion für eine konsequente Historisierung literarischer Texte eintritt. Durch den engen Bezug auf ihre Entstehungskultur (Texte, Praktiken und Überzeugungen der Zeitgenossen), der mit Hilfe geeigneter Analyseverfahren herzustellen ist, sollen literarische Texte der Vergangenheit wieder mit ihrer ursprünglichen ‚sozialen Energie’ (vgl. Zirkulation sozialer Energie) aufgeladen werden. Auf diese Art soll es heutigen Lesern möglich werden, besser nachzuempfinden, welche Wirkung historische Texte auf ein zeitgenössisches Publikum hatten. Zwei Überzeugungen liegen dem New Historicism zugrunde: zum einen die Annahme, dass die Geschichtlichkeit der Texte berücksichtigt werden muss, wenn man sie für die Gegenwart verständlich machen will; zum anderen die Annahme von der ‚Textualität der Geschichte’. Sie besagt, dass Geschichte selbst als Text aufzufassen ist, da sie der Vertextung durch Historiker unterliegt: Diese rekonstruieren nicht die ‚historische Wahrheit’, sondern verbinden einzelne Informationen unter Zuhilfenahme narrativer Muster zu einem sinnvollen Zusammenhang (vgl. Emplotment). Ein wichtiges Anliegen sieht der New Historicism darin, die [[keyword:Repräsentation:Repräsentationen]] der symbolischen Ordnung einer Kultur historisch zu untersuchen; erfasst werden soll, wie sich in bestimmten Kulturen und zu bestimmten Zeiten Institutionen und gesellschaftliche Machtstrukturen in symbolischen Einheiten wie Sprache, Kunst oder Ritualen manifestieren.
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