Beschreibung: | Der Begriff 'Cultural Studies' bezeichnet (1) eine in Großbritannien in den 1960er Jahren mit der 'Birmingham School' um Richard Hoggart und Raymond Williams begründete Forschungsrichtung, die einen erweiterten, demokratisierten Kulturbegriff und eine konsequente Kontextualisierung kultureller Phänomene propagiert. In den zumeist kunst- und literatursoziologisch ausgerichteten Studien dieser Richtung wird Populär- und Massenkultur behandelt, im dezidierten Gegensatz zu traditionellen Ansätzen, die sich in aller Regel auf ‚hochkulturelle’ Artefakte konzentrieren. Diese engere Begriffsverwendung steht neben einer neueren, weiten (2), die allgemein kulturwissenschaftlich orientierte Studien, z.B. aus den Themenbereichen der Gender Studies, Queer Studies oder Postcolonial Studies, als ‚Cultural Studies’ bezeichnet. Ursprünglich waren Ansätze der Cultural Studies stark ideologiekritisch und marxistisch geprägt. Später orientierten sich die Vertreter dieser Richtung zunehmend auch an verschiedenen Kulturtheorien, an poststrukturalistischen oder auch neueren sozialwissenschaftlichen Theorien. Neben Abhandlungen zum Kulturbegriff und Modellen des Zusammenhangs zwischen Kultur und Gesellschaft werden unter der Bezeichnung 'Cultural Studies' - meist im Sinne von (1) - auch zahlreiche empirische Untersuchungen hervorgebracht. |