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Schlagwort: Macht
Beschreibung: Regulierendes Phänomen innerhalb von Gesellschaften oder Gruppen, das Menschen in ihren Handlungs- und Entscheidungsmöglichkeiten begrenzt. Macht kann von institutionell legitimierten Personen ausgehen, ebenso aber von ökonomischen und medialen Konstellationen. In der Diskursanalyse bezeichnet ‚Macht’ die Instanz, die in Diskursen Ordnung stiftet. Als solche ordnenden Mechanismen werden drei Typen von Ausschlüssen identifiziert: (1) Diskursexterne Regelungen: Ausschlussmechanismen sorgen dafür, dass bestimmte Redeweisen aus Diskursen ausgegrenzt werden, z.B. werden mit der Zuschreibung ‚unwahr’ Aussagen aus dem Diskurs der Wissenschaften ausgeschlossen oder als ‚wahnsinnig’ kategorisierte Aussagen werden als abweichend von der Normalität, dem ‚gesunden Menschenverstand’ ausgeschlossen. (2) Diskursinterne Regeln kontrollieren das Sprechen im Diskurs, z.B. in der zwingenden Zuschreibung eines Textes zum Autor, in der Zuordnung von Texten zu Disziplinen u.a. (3) Der dritte Typ von Kontrollmechanismen regelt den Zugang zu Diskursen, z.B. in Form wissenschaftlicher Rituale, die in einem Text eingehalten werden müssen, damit er als ‚wissenschaftlich’ akzeptiert wird.
Die Kategorie ‚Macht’ spielt in der marxistischen Literaturwissenschaft und der Ideologiekritik eine wichtige Rolle. Auch im Anschluss an Foucaults Analyse von Macht- und Herrschaftsbeziehungen thematisieren literatur- und kulturwissenschaftliche Studien den Einfluss von Machtverhältnissen auf die Produktion und Vermittlung kultureller Objekte oder die Darstellung von Macht in Texten und anderen Kunstwerken (vgl. Gender Studies, Postcolonial Studies).
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