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Schlagwort: Rezeption und Wirkung
Beschreibung: Unter ‚Rezeption’ versteht man den Akt und das Ergebnis der Aufnahme eines literarischen Werks durch Leser, worunter in einem weiten Sinne erstens die Wahrnehmung, zweitens die Interpretation und drittens die Wertung des Textes gefasst werden kann. ‚Wirkung’ meint den Effekt eines literarischen Werks auf Leser und Autoren. (1) In der empirischen Leserforschung werden zum einen Rezeptionsprozesse im Sinne des Verstehens literarischer Texte und der Zuordnung von Bedeutung durch reale Leser untersucht (vgl. Leserpsychologie). Dabei werden verschiedene Modelle der Textverarbeitung angenommen, und es werden die kognitiven, emotionalen und motivationalen Komponenten untersucht, die die Rezeptionsprozesse bestimmen. Zum anderen wird die Rezeption von Literatur soziologisch untersucht, indem z.B. nach der Sozialisation von Lesern oder nach den bevorzugten Lesestoffen in der Vergangenheit oder Gegenwart gefragt wird. Darüber hinaus wird auch die Geschichte der Rezeption und/oder Wirkung eines speziellen literarischen Werks, einer Textgruppe oder einer literarischen Gattung auf der Basis vorliegender Dokumente rekonstruiert (vgl. Rezeptionsgeschichte. (2) Neben der empirischen Erforschung faktischer Rezeption literarischer Texte durch oder Wirkung auf einzelne Leser oder Lesergruppen wird in der Literaturwissenschaft auch mit idealtypischen Konzepten von Rezeption und Wirkung operiert. In der [[keywordid:26387:Rezeptionsästhetik]] wurden z.B. verschiedene Modelle eines idealtypischen Lesers entwickelt, um die Bedeutung literarischer Texte zu rekonstruieren (vgl. impliziter Leser). Nach Hans Robert Jauß bezeichnet man in der Rezeptionsästhetik mit ‚Wirkung’ das vom Text bedingte, mit ‚Rezeption’ das vom Leser bedingte Element (vgl. Konkretisation) eines literarischen Textes.
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