Beschreibung: | Allgemein bezeichnet der Begriff 'Materialismus' eine erkenntnistheoretische Position, nach der das Bewusstsein von den materiellen Bedingungen einer außerhalb seiner selbst liegenden Realität geformt wird. Der historische Materialismus Marx’scher Prägung geht davon aus, dass Geschichte als Abfolge von Kämpfen um die Kontrolle der materiellen Grundlagen der menschlichen Existenz zu verstehen sei (Klassenkampf). Literatur wird in diesem Sinne als Phänomen des Überbaus im Zusammenhang mit ihren Produktionsbedingungen, ihrer Basis betrachtet (vgl. Basis und Überbau). Literatur kommt die Funktion eines Erkenntnis- und Erziehungsmittels zu (vgl. Widerspiegelungstheorie) im Sinne der geschichtsteleologischen Ausrichtung des Marxismus auf eine klassenlose Gesellschaft hin. In den Schriften von Karl Marx und Friedrich Engels spielen Fragen der Literaturtheorie lediglich eine untergeordnete Rolle. Wichtige marxistische Literaturtheoretiker waren in der Folge [[keyword:Lukács, Georg: Georg Lukács]], Walter Benjamin, Viktor Zirmunskij, Louis Althusser und neuerdings Terry Eagleton. |