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Schlagwort: Paradigma und Syntagma
Beschreibung: Auf Ferdinand de Saussure zurückgehende Unterscheidung zweier Ebenen des Sprachsystems. Als ‚Syntagma’ wird (vereinfacht gesagt) die lineare Anordnung (das ‚Nebeneinander’ bzw. ‚Nacheinander’) der Wörter im Satz bezeichnet, während ‚Paradigma’ die Menge der Ausdrücke meint, die als Einsetzungsinstanzen für eine bestimmte Position im Satz in Frage kommen. Jede sprachliche Äußerung repräsentiert demnach eine Selektion (Auswahl) bestimmter Elemente auf der ‚paradigmatischen Achse’ (kurz: dem Paradigma) und deren Kombination (Anordnung) auf der syntagmatischen Achse (kurz: dem Syntagma). So lässt sich der Beispielsatz ‚Die Sonne scheint’ folgendermaßen analysieren: Aus dem paradigmatischen Repertoire (‚strahlt’, ‚lacht’, ‚brennt’, ‚scheint’, usw.) möglicher Einsetzungsinstanzen für die syntaktische Stelle, die im Beispielsatz durch den Ausdruck besetzt wird, der anzeigt, was von der Sonne ausgesagt wird, wurde ‚scheint’ ausgewählt. Die Ausdrücke ‚strahlen’, ‚lachen’, ‚brennen’ und ‚scheinen’ (usw.) sind in Hinblick auf ihre Bedeutung ähnlich – sie unterscheiden sich jedoch in recht spezifisch benennbaren Hinsichten. Nach strukturalistischer Auffassung sind diese Bedeutungsunterschiede als Oppositionen distinkter semantischer Merkmale fassbar, die man nur dann in den Blick bekommt, wenn man sich größere Einheiten des Sprachsystems – eben ein bestimmtes paradigmatisches Repertoire – ansieht.
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