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Schlagwort: Weiblichkeit
Beschreibung: In der Feministischen Literaturtheorie und den Gender Studies wichtiger Sammelbegriff zur Bezeichnung weiblicher Geschlechterrollen, -eigenschaften und -identitäten. Weiblichkeit wird als soziales Konstrukt aufgefasst, das in stereotypen Vorstellungen vom ‚Wesen der Frau’, in Bildern, in kulturellen Mustern, Normen etc. tradiert wird, die wiederum von als ‚männlich’ markierten kulturellen Instanzen ausgehen, z.B. von der sozialen und symbolischen Ordnung bzw. der Sprache. Kritisiert wird zugleich, dass mit der Zuschreibung des Attributs ‚weiblich’ zu einer Person diese nicht allein auf traditionelle Eigenschaften festgelegt, sondern damit auch marginalisiert wird. Auf der Basis dieser Annahmen kann der Begriff der Weiblichkeit in der feministischen Literaturwissenschaft und den Gender Studies unterschiedlich verwendet werden: Er kann deskriptiv eingesetzt werden, indem z.B. die Thematisierung von Eigenschaften, Handlungsmustern, Bildern oder Ausdrucksweisen in literarischen Texten rekonstruiert wird, die traditionell als ‚weiblich’ gelten; dies geht in der Regel mit einer Analyse der sozialen Konstruktionen, ihrer Machtverhältnisse und Wertungen einher. ‚Weiblichkeit’ kann aber auch emphatisch verwendet werden, indem z.B. nach angemesseneren Eigenschaftszuschreibungen gefragt wird und/oder tradierte Wertungen umgekehrt werden. In einer schlichten Variante können weibliche Figuren dann als besser, weiblich markierte Literatur als interessanter etc. ausgewiesen werden; in einer anspruchsvolleren Variante wird der Frage nach charakteristischen Eigenschaften weiblichen Schreibens im Sinne einer [[keywordid:26318:écriture féminine]] nachgegangen. Schließlich kann gefordert werden, auf Geschlechterkonzepte wie ‚Weiblichkeit’ und ‚[[keyword:Männlichkeit]]’ generell zu verzichten, weil sie das binäre Denken reproduzieren, das es zu überwinden gilt (vgl. Queer Studies).
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